Freie Wahl der Arbeit

Eine unabdingbare Voraussetzung für eine "Normalisierung" ist die freie Wahl der Arbeit. Dabei betont Montessori, "dass Freiheit nicht mit Sichüberlassensein" gleichzusetzen ist. 

"Das Kind einfach frei lassen, damit es tut, was es will, heißt nicht es frei machen. Die Freiheit ist immer eine große positive Errungenschaft; man kann sie nicht leicht erlangen." 

Das Kind kann während der Arbeitsphase wählen, was, wann, mit wem, wie lange und wo es arbeitet. Diese freie Wahl fördert die Normalisierung. Aber beim "was" ist entscheidend, dass es sinnvoll ist. Es wird nicht mit irgendetwas gearbeitet, sondern mit und an Entwicklungsmaterialien, die dem Selbstaufbau der Persönlichkeit förderlich sind. Gemäß den Charakteristika der Entwicklungsstufen steht in der ersten Entwicklungsstufe die Einzelarbeit, in der zweiten und dritten Stufe die Gruppenarbeit im Vordergrund. 

Montessori spricht von einer relativen Freiheit, nicht von der absoluten Freiheit. Freiheit meint nicht Beliebigkeit und damit oft Chaos, sondern frei sein bedeutet, Verantwortung übernehmen zu können für sich, sein Tun und seine Umgebung. Die Freiheit erfährt Begrenzungen durch 

  • den jeweiligen individuellen Entwicklungsstand
  • die vorbereitete Umgebung (Raum, Material)
  • die Gemeinschaft
  • durch kulturelle Regeln 

"Freiheit und Disziplin sind zwei Seiten einer Medaille". 

Die freie Wahl der Arbeit ist das Kernstück der Montessori-Arbeit. Hier werden Inhalte entdeckt, erarbeitet und wiederholt. Es gibt Platz für soziales Lernen und für Diskussionen.

lelamonte Armin Blätzinger · Holdereggenstraße 10 · 88131 Lindau

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